Wells Fargo verdient mehr, Aktie fällt trotzdem

Zweistellige Dividendensteigerung in Aussicht.
Anfang Juni hat die US-Notenbank nach sieben Jahren die Bilanzobergrenze für Wells Fargo aufgehoben. Dass dies auf den Drei-Monats-Zeitraum von April bis Juni noch keinen großen Effekt haben konnte, war klar. Mit dem Ausweis seiner Quartalszahlen hat das Finanzinstitut dennoch die Erwartungen der Börsianer übertroffen: Der Gewinn stieg gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent auf 5,5 Milliarden Dollar. Ähnlich stark soll nun die Dividende erhöht werden. Analysten erwarten eine Anhebung von 40 auf 45 US-Cent je Aktie bei der nächsten Zahlung Anfang September.
Trotz dieser guten Nachrichten hat die Aktie erst einmal negativ reagiert. Denn zusammen mit den guten Ergebnissen hat das Management die Prognose der Nettozinserträge für das Gesamtjahr etwas gesenkt. War man hier bisher von einem leichten Wachstum ausgegangen, sollen sie nun auf dem Niveau des Vorjahres verharren. Nach wie vor dämpfen die hohen Zinsen und die zollbedingten Unsicherheiten die Nachfrage der Kreditnehmer etwas. Langfristanleger sollte das jedoch nicht verunsichern. Wells Fargo hat nun freie Bahn, um mehr Kundeneinlagen hereinzuholen, leichter Kredite zu vergeben sowie im Investmentbanking und in der Vermögensverwaltung stärker zu wachsen. Es spricht daher viel dafür, dass wir eher früher als später die nächsten Höchstkurse bei der Aktie sehen werden.
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